wir machen auf die sog. „Hubertuserklärung“ des BJV aufmerksam, der im Rahmen einer Bürgerallianz auf die Situation unseres Wildes aufmerksam machen möchte und alle Mitglieder bittet, für diese Erklärung Unterschriften zu sammeln. Sämtliche Informationen, Vordrucke für Unterschriftenlisten und Hintergründe finden sich unter www.klageruf-des-wildes.de oder unter www.hubertuserklärung.de. Wir bitten um Ihre Unterstützung.
Auszug: „Präambel „Klageruf des Wildes“ ist eine ernstzunehmende Mahnung. Warum klagt unser Wild? Weil unsere Wildtiere zunehmend als Schädlinge stigmatisiert werden und damit einer Ideologie zum Opfer fallen. Weil ihnen immer weniger Lebensraum zur Verfügung steht und leider auch zugestanden wird. Doch das kann und soll nicht so weiter gehen. Vielmehr ist es Zeit für einen neuen Umgang mit unserem Wild. Ein Perspektivenwechsel ist notwendig. Wild ist kein Schädling, sondern eine Bereicherung. Jagd ist kein Totschießen, sondern echtes und uraltes Handwerk.
Nach dem Bundesjagdgesetz ist mit dem Jagdrecht die Pflicht zur Hege verbunden. § 1 Abs. (2) Bundesjagdgesetz bestimmt daher, „die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen (…) Die Hege muss so durchgeführt werden, dass Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.“
Hege kann insofern nach heutiger Formulierung als „Wildtiermanagement“ begriffen werden. Dabei müssen unterschiedliche Interessen berücksichtigt werden, ganz besonders auch die des Wildes, denn es kann für sich selbst nicht Partei ergreifen. Jagd bedeutet in diesem Zusammenhang Anwaltschaft für unser heimisches Wild, das auf unsere Hilfe angewiesen ist. Intelligente und tierschutzgerechte Managementkonzepte für Wildtiere sind deshalb die Hege von Morgen und Garanten für eine waidgerechte Jagd.
Der Bayerische Jagdverband (BJV) und die Unterzeichner sprechen sich gemeinsam für einen modernen Hegebegriff aus, der intelligente und tierschutzgerechte Managementkonzepte für Wildtiere berücksichtigt.
Folgende Grundsätze sind hierbei ausschlaggebend:
Unsere heimischen Wildtiere
• sind Teil der Schöpfung: Unsere natürliche Umwelt ist faszinierend und erschließt sich uns oft umso mehr, je deutlicher wir uns selbst als Teil davon erkennen. Wildtiere sind wie wir ein Teil der Schöpfung und nehmen in ihr einen wichtigen Platz ein. Der Mensch übernimmt hierbei zum großen Teil die Verantwortung für seine Mitgeschöpfe und sollte sich heute mehr denn je aktiv für sie und ihre Bedürfnisse einsetzen.
• sind Ureinwohner unser bayerischen Heimat: Wildtiere gehören zu unserer Artenvielfalt (Biodiversität) und zum gesamten Ökosystem Erde. Unsere bayerische Heimat hat ihre spezielle „Flora & Fauna“ und Wildtiere sind dabei als Ureinwohner ein unschätzbarer und wichtiger Bestandteil, auch der Landeskultur. Art. 1 Abs. 1 des Bayerischen Jagdgesetzes formuliert zudem: „Die freilebende Tierwelt ist wesentlicher Bestandteil der heimischen Natur. Sie ist als Teil des natürlichen Wirkungsgefüges in ihrer Vielfalt zu bewahren.“
• sollen erlebbar bleiben: Auch künftige Generationen sollen unsere Wildtiere kennen und schätzen lernen können. Dafür ist die Pflege und Sicherung der Lebensgrundlagen unseres Wildes oberstes Gebot. Langfristige und nachhaltige Konzepte im Umgang mit unseren Wildtieren und ihrem Lebensraum sind daher stetig fortzuentwickeln.
• brauchen artgerechten Lebensraum: In unserer dichtbesiedelten und stark genutzten Kulturlandschaft sind artgerechte Lebensräume für unsere Wildtiere von existenzsichernder Bedeutung. Wildtiere brauchen Rückzugsgebiete, in denen Ruhe und Sicherheit herrscht, Flächen, auf denen sie Nahrung finden und vor allem vernetzte Lebensräume, die ihre natürlichen Verhaltensmuster berücksichtigen können. Diese Voraussetzungen sind Grundbedingungen für angepasste, artenreiche und gesunde Wildbestände (Populationen).
→ brauchen eine breite Bürgerallianz, um zu überleben: In unserer heutigen zivilen Gesellschaft mit all ihren Herausforderungen und Partikularinteressen brauchen Wildtiere mehr denn je eine umfassende Vertretung ihrer Bedürfnisse. Die Akzeptanz und Unterstützung einer breiten Bürgerallianz ist dabei von großer und nicht zu unterschätzender Bedeutung. …“